23.01.2023 Stadtspiegel-Interview zum Jahresanfang mit Bürgermeister Dietmar Gruchmann Januar 2023 „Es gibt keinen Grund zur Sorge“ Die Welt befindet sich in unruhigen Zeiten. Das nimmt die Stadt Garching nicht aus, aber Bürgermeister Dietmar Gruchmann blickt optimistisch in das Jahr 2023. Er ist begeistert vom Garchinger Zusammenhalt und hat eine Reihe großer Projekte in der Vorbereitung. Herr Gruchmann, wie würden Sie mit einem Satz das abgelaufene Jahr 2022 beschreiben? Gruchmann: „Mit einem Satz geht das leider nicht. Auch wenn wohl viele auf ein eher anstrengendes Jahr zurückblicken, würde ich sagen, dass es für Garching ein gutes Jahr war.” Wieso das? Gruchmann: „Wir hatten große Herausforderungen und sind eigentlich seit 2015 im Ausnahmezustand. Wir hatten die Flüchtlingskrise und Corona, jetzt haben wir Ukraine und Energiekrise. Das sind bewegende Zeiten. Als Stadt Garching haben wir als Gesellschaft toll zusammengehalten, schöne Feste gefeiert und Erinnerungen mitgenommen. Wir hatten viele Feste und Veranstaltungen, bei denen die Garchinger wieder zusammengekommen sind. Garching hat die durch den Krieg verursachte Flüchtlingswelle hervorragend gemeistert. Wir haben es geschafft, 200 Menschen mit Wohnraum zu versorgen und sie in die Stadtgemeinschaft zu integrieren. Es ist eine neue Solidaritätswelle entstanden, auch durch bereits hier lebende Ukrainer. Wir haben im Stadtrat nun den Antrag vorliegen auf eine Städtepartnerschaft mit Ivankiv. Das ist vergleichbar mit Garching eine Stadt vor den Toren von Kiew. Von denen kam auch die konkrete Anfrage nach kleinen Stromgeneratoren. Wir kennen den Bedarf vor Ort und können da gezielt helfen.” Was hat Sie im vergangenen Jahr noch gefreut? Gruchmann: „Wir haben Projekte im Zeitrahmen. Ich bin stolz, dass unser neues Familienzentrum als Heimat der Nachbarschaftshilfe und Volkshochschule termingerecht fertig wurde und im Kostenrahmen liegt. Im Dezember hatten wir schon die Übergabe des Gebäudes an die Stadt. Die Einrichtungen können jetzt langsam einziehen und Anfang März gibt es die Eröffnungsfeier. Auch der Neubau für die Garchinger Feuerwehr ist auf dem Weg. Heuer zur 150-Jahr-Feier wird der Spatenstich erfolgen.” Das ist ja überfällig. Wann soll die neue Feuerwache fertig werden? Gruchmann: „Ende 2024. Wir rechnen mit Preissteigerungen. Von anfangs 15 Millionen ist das Projekt auf ungefähr 28 Millionen gestiegen und es könnte noch etwas nach oben gehen.” Und Sie haben die U-Bahn-Strecke verkauft? Gruchmann: „Ja. Darauf bin ich sehr stolz. Der Deal mit dem Landkreis ist eingetütet und ab 15. Oktober gehen die Schienen in den Besitz des Landkreises München über. Er ist ja auch für den ÖPNV zuständig. Es war aber von meinen Vorgängern ein schlauer Deal, selbst mit dem Bau der U-Bahn zu beginnen. Natürlich gab es Fördermittel, aber Garching machte die Bauleitplanung und nahm viel Geld in die Hand. Das waren so um die 30 Millionen Euro. Nun, 15 Jahre nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes (Eröffnung war 2006), sind die Betreiber-Verträge ausgelaufen. Diese Chance habe ich genutzt, um die Interessen unserer Stadt zu vertreten. Ich habe dem Landkreis und dem Freistaat Bayern mitgeteilt, dass ich keine neuen Verträge unterschreiben werde. Der Landkreis ist für den ÖPNV zuständig und der Hauptnutzer der U6 ist der Freistaat Bayern mit seinem Forschungscampus. Nach Verkehrszählungen fahren von 17.000 Fahrgästen ab Fröttmaning fast 12.000 durch bis zum Forschungscampus.” Wie schwierig waren diese Verhandlungen? Gruchmann: „Sie waren schwierig und hart, aber ich bin stur geblieben.” (lacht) Und im Gegenzug verlangt der Landkreis das Grundstück für eine Realschule in Garching? Gruchmann: „Der Landrat hat schon angeklopft. Kurz vor der letzten Kreistagssitzung hat er mich zur Seite genommen und gesagt, dass man das konkretisieren solle, der Bedarf sei nachweislich vorhanden. Ich habe ihm darauf gesagt, dass ich ein Grundstück getauscht habe, das direkt an die Grundschule Ost angrenzt. Dadurch haben wir nun Erweiterungsmöglichkeiten im Umfeld von Grundschule Ost und Gymnasium. Wir haben uns aber auch eine Kaufoption gesichert im künftigen Baugebiet ‘Wohnen am Schleißheimer Kanal’.” Passt neben die Grundschule Ost eine Realschule vom Platz her hin? Gruchmann: „Der eigentliche Plan war es, die Grundschule Nord zu bauen und dann die Grundschule Ost umzuziehen. Dann kann man die alte Schule abreißen und neu bauen oder generalsanieren mit einer unbedingt benötigten Erweiterung. Mit dem Anspruch auf die Ganztagsbetreuung 2026 brauchen wir auf jeden Fall mehr Platz. Es gibt aber auch die Möglichkeit, erst auf der neuen Fläche eine neue Grundschule zu bauen und dann auf dem Grund der heutigen Grundschule Ost eine Realschule zu realisieren. Ich habe aber auch gehört, dass es mit den Kapazitäten in der Realschule Unterschleißheim eng ist. Dort werden auch die Schüler aus Oberschleißheim unterrichtet. Mit einer neuen Realschule in Garching könnte sich Oberschleißheim zu uns hin orientieren.” Also doch Standort Hochbrück und Garchings Kinder fahren eine Station mit der U-Bahn zur Schule? Gruchmann: „Das könnte unter Umständen passieren.” Wie begeistert sind Sie von einer Realschule? Gruchmann: „Jede Investition für unsere Kinder ist eine gute Investition. Dem Landkreis muss aber auch klar sein, dass es nach den jetzigen Bedingungen nicht funktionieren kann. Die Kommune müsste das Grundstück stellen und 30 Prozent der Baukosten übernehmen. Dieses Konstrukt des Landkreises mit den Schulzweckverbänden ist auch bayernweit einmalig.” Eineinhalb bis zwei neue Grundschulen, Realschule und Feuerwehr. Heißt das für den Stadtrat, dass man die nächsten Jahre keine weiteren Investitionen tätigen kann? Gruchmann: „Nein, das heißt es nicht. Wir beginnen dieses Jahr mit der Stadionsanierung, wobei wir zu den vier Millionen Euro Kosten 50 Prozent Zuschuss bekommen. Oder wir wollen die gesamte Beleuchtung auf LED-Technik umstellen, damit wir Energie sparen. Auch Straßen-sanierungen sind notwendig. Und wir wollen die Vereinsförderung auf dem hohen Garchinger Niveau beibehalten.” Geht das Wunschkonzert noch weiter? Gruchmann: „Naja, das Hallenbad ist so ein Wunsch. Das ist nur realisierbar in der Kooperation mit der TU München. Es gab aus dem Präsidium positive Aussagen. Wir bräuchten das Bad tagsüber für die Schulen, die Universität dann abends und am Wochenende könnte man für Familien öffnen. Man muss klar sagen, dass die Stadt 20 Millionen für das Projekt nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Das geht nur mit einem Partner. Ein positives Signal war es, dass die TU München den Garchinger Anteil an der Isarbrücke nach Fischerhäuser übernommen hat.” Ist die Frage also, ob in der Kommunikationszone nur ein Lehrschwimmbecken bei der Grundschule gebaut wird oder ein echtes Hallenbad? Gruchmann: „Das Lehrschwimm-becken ist bei der Grundschule eingepreist. Außerdem hören wir, dass der Weiterbetrieb des Hallenbades in Oberschleißheim nicht sicher ist. Die überlegen, ob sie sich das Bad noch leisten können. Wenn es dort weitergeht, dann müssen die Gebühren für die Garchinger Nutzung erhöht werden, und es steht auch schon fest, dass Oberschleißheim langfristig die Kapazitäten eigentlich selber braucht.” Blicken Sie mit Bammel oder Vorfreude in das Jahr 2023? Gruchmann: „Ich bin absoluter Optimist. Es gibt aber auch keinen Grund zur Sorge. Garching ist mit seinen Unternehmen sehr breit aufgestellt und nicht von einem großen Gewerbesteuerzahler abhängig. Der Business Campus bietet eine breite Basis. Und hinter Swiss Life errichtet SAP eine Vertriebszentrale.” Überhaupt hat das Gewerbegebiet Hochbrück reichlich Platzpotenzial für Modernisierung. Geht da etwas voran? Gruchmann: „Wir merken schon bei den Anfragen, dass gerade in der Nähe des U-Bahnhofes Grundstücksbesitzer überlegen, ihre Immobilien aufzuwerten. Es gibt interessante Anfragen, da tut sich was.” Auf den Freiflächen an der U-Bahn sollte ursprünglich die Umgehungsstraße weitergeführt werden. Wie ist da der Sachstand? Gruchmann: „Derzeit gibt es eigentlich nicht die Notwendigkeit. Wenn sich die Gemeinde Eching für eine Ortsumfahrung von Dietersheim entschieden hätte, wäre die Ableitung des überregionalen Verkehrs auf die Umgehung möglich. Dann würde eine Verlängerung nach München Sinn machen. Aber der Echinger Gemeinderat hat das Thema ganz offiziell auf Eis gelegt.” Zum Abschluss hat der Bürgermeister drei Wünsche frei… Gruchmann: „Zuerst denke ich ganz groß und wünsche mir Frieden auf der Welt. Es wäre schön, wenn die Menschheit Verhaltensmuster aus der Steinzeit endlich überwinden würde. Ich hoffe 2023 auf ein Feuerwehrfest zur 150-Jahr-Feier, über das noch Generationen von Garchingern sprechen werden. Ansonsten wünsche ich allen Garchingerinnen und Garchingern möglichst viel Gesundheit.” Vielen Dank für das Gespräch! vorheriger Artikel Übersicht nächster Artikel
Stadtspiegel-Interview zum Jahresanfang mit Bürgermeister Dietmar Gruchmann Januar 2023 „Es gibt keinen Grund zur Sorge“ Die Welt befindet sich in unruhigen Zeiten. Das nimmt die Stadt Garching nicht aus, aber Bürgermeister Dietmar Gruchmann blickt optimistisch in das Jahr 2023. Er ist begeistert vom Garchinger Zusammenhalt und hat eine Reihe großer Projekte in der Vorbereitung. Herr Gruchmann, wie würden Sie mit einem Satz das abgelaufene Jahr 2022 beschreiben? Gruchmann: „Mit einem Satz geht das leider nicht. Auch wenn wohl viele auf ein eher anstrengendes Jahr zurückblicken, würde ich sagen, dass es für Garching ein gutes Jahr war.” Wieso das? Gruchmann: „Wir hatten große Herausforderungen und sind eigentlich seit 2015 im Ausnahmezustand. Wir hatten die Flüchtlingskrise und Corona, jetzt haben wir Ukraine und Energiekrise. Das sind bewegende Zeiten. Als Stadt Garching haben wir als Gesellschaft toll zusammengehalten, schöne Feste gefeiert und Erinnerungen mitgenommen. Wir hatten viele Feste und Veranstaltungen, bei denen die Garchinger wieder zusammengekommen sind. Garching hat die durch den Krieg verursachte Flüchtlingswelle hervorragend gemeistert. Wir haben es geschafft, 200 Menschen mit Wohnraum zu versorgen und sie in die Stadtgemeinschaft zu integrieren. Es ist eine neue Solidaritätswelle entstanden, auch durch bereits hier lebende Ukrainer. Wir haben im Stadtrat nun den Antrag vorliegen auf eine Städtepartnerschaft mit Ivankiv. Das ist vergleichbar mit Garching eine Stadt vor den Toren von Kiew. Von denen kam auch die konkrete Anfrage nach kleinen Stromgeneratoren. Wir kennen den Bedarf vor Ort und können da gezielt helfen.” Was hat Sie im vergangenen Jahr noch gefreut? Gruchmann: „Wir haben Projekte im Zeitrahmen. Ich bin stolz, dass unser neues Familienzentrum als Heimat der Nachbarschaftshilfe und Volkshochschule termingerecht fertig wurde und im Kostenrahmen liegt. Im Dezember hatten wir schon die Übergabe des Gebäudes an die Stadt. Die Einrichtungen können jetzt langsam einziehen und Anfang März gibt es die Eröffnungsfeier. Auch der Neubau für die Garchinger Feuerwehr ist auf dem Weg. Heuer zur 150-Jahr-Feier wird der Spatenstich erfolgen.” Das ist ja überfällig. Wann soll die neue Feuerwache fertig werden? Gruchmann: „Ende 2024. Wir rechnen mit Preissteigerungen. Von anfangs 15 Millionen ist das Projekt auf ungefähr 28 Millionen gestiegen und es könnte noch etwas nach oben gehen.” Und Sie haben die U-Bahn-Strecke verkauft? Gruchmann: „Ja. Darauf bin ich sehr stolz. Der Deal mit dem Landkreis ist eingetütet und ab 15. Oktober gehen die Schienen in den Besitz des Landkreises München über. Er ist ja auch für den ÖPNV zuständig. Es war aber von meinen Vorgängern ein schlauer Deal, selbst mit dem Bau der U-Bahn zu beginnen. Natürlich gab es Fördermittel, aber Garching machte die Bauleitplanung und nahm viel Geld in die Hand. Das waren so um die 30 Millionen Euro. Nun, 15 Jahre nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes (Eröffnung war 2006), sind die Betreiber-Verträge ausgelaufen. Diese Chance habe ich genutzt, um die Interessen unserer Stadt zu vertreten. Ich habe dem Landkreis und dem Freistaat Bayern mitgeteilt, dass ich keine neuen Verträge unterschreiben werde. Der Landkreis ist für den ÖPNV zuständig und der Hauptnutzer der U6 ist der Freistaat Bayern mit seinem Forschungscampus. Nach Verkehrszählungen fahren von 17.000 Fahrgästen ab Fröttmaning fast 12.000 durch bis zum Forschungscampus.” Wie schwierig waren diese Verhandlungen? Gruchmann: „Sie waren schwierig und hart, aber ich bin stur geblieben.” (lacht) Und im Gegenzug verlangt der Landkreis das Grundstück für eine Realschule in Garching? Gruchmann: „Der Landrat hat schon angeklopft. Kurz vor der letzten Kreistagssitzung hat er mich zur Seite genommen und gesagt, dass man das konkretisieren solle, der Bedarf sei nachweislich vorhanden. Ich habe ihm darauf gesagt, dass ich ein Grundstück getauscht habe, das direkt an die Grundschule Ost angrenzt. Dadurch haben wir nun Erweiterungsmöglichkeiten im Umfeld von Grundschule Ost und Gymnasium. Wir haben uns aber auch eine Kaufoption gesichert im künftigen Baugebiet ‘Wohnen am Schleißheimer Kanal’.” Passt neben die Grundschule Ost eine Realschule vom Platz her hin? Gruchmann: „Der eigentliche Plan war es, die Grundschule Nord zu bauen und dann die Grundschule Ost umzuziehen. Dann kann man die alte Schule abreißen und neu bauen oder generalsanieren mit einer unbedingt benötigten Erweiterung. Mit dem Anspruch auf die Ganztagsbetreuung 2026 brauchen wir auf jeden Fall mehr Platz. Es gibt aber auch die Möglichkeit, erst auf der neuen Fläche eine neue Grundschule zu bauen und dann auf dem Grund der heutigen Grundschule Ost eine Realschule zu realisieren. Ich habe aber auch gehört, dass es mit den Kapazitäten in der Realschule Unterschleißheim eng ist. Dort werden auch die Schüler aus Oberschleißheim unterrichtet. Mit einer neuen Realschule in Garching könnte sich Oberschleißheim zu uns hin orientieren.” Also doch Standort Hochbrück und Garchings Kinder fahren eine Station mit der U-Bahn zur Schule? Gruchmann: „Das könnte unter Umständen passieren.” Wie begeistert sind Sie von einer Realschule? Gruchmann: „Jede Investition für unsere Kinder ist eine gute Investition. Dem Landkreis muss aber auch klar sein, dass es nach den jetzigen Bedingungen nicht funktionieren kann. Die Kommune müsste das Grundstück stellen und 30 Prozent der Baukosten übernehmen. Dieses Konstrukt des Landkreises mit den Schulzweckverbänden ist auch bayernweit einmalig.” Eineinhalb bis zwei neue Grundschulen, Realschule und Feuerwehr. Heißt das für den Stadtrat, dass man die nächsten Jahre keine weiteren Investitionen tätigen kann? Gruchmann: „Nein, das heißt es nicht. Wir beginnen dieses Jahr mit der Stadionsanierung, wobei wir zu den vier Millionen Euro Kosten 50 Prozent Zuschuss bekommen. Oder wir wollen die gesamte Beleuchtung auf LED-Technik umstellen, damit wir Energie sparen. Auch Straßen-sanierungen sind notwendig. Und wir wollen die Vereinsförderung auf dem hohen Garchinger Niveau beibehalten.” Geht das Wunschkonzert noch weiter? Gruchmann: „Naja, das Hallenbad ist so ein Wunsch. Das ist nur realisierbar in der Kooperation mit der TU München. Es gab aus dem Präsidium positive Aussagen. Wir bräuchten das Bad tagsüber für die Schulen, die Universität dann abends und am Wochenende könnte man für Familien öffnen. Man muss klar sagen, dass die Stadt 20 Millionen für das Projekt nicht aus dem Ärmel schütteln kann. Das geht nur mit einem Partner. Ein positives Signal war es, dass die TU München den Garchinger Anteil an der Isarbrücke nach Fischerhäuser übernommen hat.” Ist die Frage also, ob in der Kommunikationszone nur ein Lehrschwimmbecken bei der Grundschule gebaut wird oder ein echtes Hallenbad? Gruchmann: „Das Lehrschwimm-becken ist bei der Grundschule eingepreist. Außerdem hören wir, dass der Weiterbetrieb des Hallenbades in Oberschleißheim nicht sicher ist. Die überlegen, ob sie sich das Bad noch leisten können. Wenn es dort weitergeht, dann müssen die Gebühren für die Garchinger Nutzung erhöht werden, und es steht auch schon fest, dass Oberschleißheim langfristig die Kapazitäten eigentlich selber braucht.” Blicken Sie mit Bammel oder Vorfreude in das Jahr 2023? Gruchmann: „Ich bin absoluter Optimist. Es gibt aber auch keinen Grund zur Sorge. Garching ist mit seinen Unternehmen sehr breit aufgestellt und nicht von einem großen Gewerbesteuerzahler abhängig. Der Business Campus bietet eine breite Basis. Und hinter Swiss Life errichtet SAP eine Vertriebszentrale.” Überhaupt hat das Gewerbegebiet Hochbrück reichlich Platzpotenzial für Modernisierung. Geht da etwas voran? Gruchmann: „Wir merken schon bei den Anfragen, dass gerade in der Nähe des U-Bahnhofes Grundstücksbesitzer überlegen, ihre Immobilien aufzuwerten. Es gibt interessante Anfragen, da tut sich was.” Auf den Freiflächen an der U-Bahn sollte ursprünglich die Umgehungsstraße weitergeführt werden. Wie ist da der Sachstand? Gruchmann: „Derzeit gibt es eigentlich nicht die Notwendigkeit. Wenn sich die Gemeinde Eching für eine Ortsumfahrung von Dietersheim entschieden hätte, wäre die Ableitung des überregionalen Verkehrs auf die Umgehung möglich. Dann würde eine Verlängerung nach München Sinn machen. Aber der Echinger Gemeinderat hat das Thema ganz offiziell auf Eis gelegt.” Zum Abschluss hat der Bürgermeister drei Wünsche frei… Gruchmann: „Zuerst denke ich ganz groß und wünsche mir Frieden auf der Welt. Es wäre schön, wenn die Menschheit Verhaltensmuster aus der Steinzeit endlich überwinden würde. Ich hoffe 2023 auf ein Feuerwehrfest zur 150-Jahr-Feier, über das noch Generationen von Garchingern sprechen werden. Ansonsten wünsche ich allen Garchingerinnen und Garchingern möglichst viel Gesundheit.” Vielen Dank für das Gespräch! vorheriger Artikel Übersicht nächster Artikel