11.03.2020 März 2020 Gut situiert, aber nicht stinkreich Garchinger Bürgerversammlung: Große Herausforderungen vor der Brust Dietmar Gruchmann erzählte rund zwei Stunden und er hätte bei der Bürgerversammlung in Garching wohl noch zwei Stunden weiterreden können. Der Bürgermeister hatte viel zu berichten über das letzte Jahr und die Projekte der nahen Zukunft. Er präsentierte eine gut aufgestellte Stadt, die sich aber nicht alles Wünschenswerte leisten kann. Das war eine deutliche Ansage in Richtung eines VHS-Neubaus. Dietmar Gruchmann machte deutlich, dass solche Bauprojekte freiwillige Leistungen der Stadt darstellen. Das hat zur Folge, dass die Kommune dafür keine Kredite aufnehmen darf. In dem Bericht des Bürgermeisters wurde dann auch deutlich, dass es in Garching so schnell nicht langweilig wird. Gut aufgestellt bei der Kinderbetreuung Hier erwartet Gruchmann weiteren Bedarf an Einrichtungen. Die Stadt Garching erfreut sich beim Zuzug vor allem großer Beliebtheit bei jungen Familien, was einen steigenden Bedarf mit sich bringt. „Die Bedarfsentwicklung ist ein wenig wie Glaskugel – lesen“, sagte Gruchmann. Die bedarfsgerechte Kinderbetreuung stelle eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der Stadt dar. Mit dem neuen Kinderhaus Untere Straßäcker und dem Naturkindergarten ist diese Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Stolz machte der Bürgermeister noch einmal deutlich, dass die Kindergärten in Garching seit September gebührenfrei sind. Auf den Zuschuss des Freistaates Bayern legt die Stadt selbst noch einmal 300.000 Euro jährlich drauf für die maximale Entlastung der Familien. Gruchmann zeigte auch auf, dass die Stadt Garching mit offenen Ganztagsklassen gut gerüs tet ist für den Rechtsanspruch auf eine Schulkinderbetreuung ab 2025. Der Rathauschef äußerte aber auch die Kritik, dass der Freistaat Bayern bei den Familien große Erwartungen schüre, die Kommunen aber dann den Preis zu einem beträchtlichen Teil bezahlen würden. Große Herausforderungen bei den Schulen Im Schulbereich ging Gruchmann auch auf den Austritt der Gemeinde Ismaning aus dem Zweckverband für das Garchinger Gymnasium ein. Den Großteil der Rückerstattungen in Höhe von 6,1 Millionen Euro habe der Nachbar von der anderen Isarseite bereits erhalten. Gruchmann machte aber auch deutlich, dass der Abschied der Ismaninger, die nun ihr eigenes Gymnasium haben, den Garchinger Haushalt in den kommenden Jahren schwer belaste. Zu den Finanzbelastungen beim Gymnasium kommen in den nächsten Jahren noch die Ausgaben für den Neubau einer dritten Grundschule, die in der Kommunikationszone entstehen soll. Die Stadt Garching möchte das Gebäude als Plus Energie Haus errichten. 2022 beginnt der Häuserbau Der Bürgermeister zeigte auch den aktuellen Zeitplan für den neuen Stadtteil Kommunikationszone auf. 2021 sollen die Vorbereitungen starten und Baustraßen errichtet werden. Der tatsächliche Bau der Wohnhäuser ist dann 2022 realistisch. Gruchmann betonte, dass in dem Neubaugebiet zwischen dem jetzigen Nordrand der Stadt und dem Forschungscampus auch Wohnraum für weniger betuchte Menschen geschaffen werden soll. Die künftig mehr als 2000 Bewohner der Kommunikationszone haben dann auch die Gewissheit, dass sie auf geschichts trächtigem Grund eine Heimat haben. Rund 1000 archäologische Funde gab es auf den Flächen des künftigen Baugebietes. Viele Funde werden der frühen Bronzezeit (1. Hälfte 2. Jahrhundert v. Chr.) zugeordnet. Ein besonderer Fund war das Grab einer Frau, die zwischen 25 und 40 Jahre alt wurde und um 500 vor Christus beerdigt wurde. Die dortigen Siedlungen dürften von den Kelten gewesen sein und damit kann Garching nun lückenlos seine Kulturen aufzeigen von der Jungsteinzeit bis hin zu den Bajuwaren. Mitgliedschaft im Verkehrszweckverband Ein Dauerthema in Garching sind die Falschparker, was natürlich auch viel mit den Heimspiel- tagen in der Münchner Allianz arena zu tun hat. 2019 wurden 8.375 Verwarnungen bei den Kontrollen des ruhenden Verkehrs ausgesprochen. Die Stadt ist nun dem Zweckverband Südostbayern der Verkehrsüberwachung beigetreten. Deshalb gebe es künftig auch keine Sprechzeiten mehr im Rathaus. MVV-Tarifreform mit Luft nach oben Mit der MVV-Tarifreform zeigte sich Dietmar Gruchmann nicht zufrieden. Gegenüber Landrat Christoph Göbel äußerte er die Kritik, dass sich der Landkreis zu früh zufriedengegeben habe. Mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises bekommen Käufer von Jahreskarten die Differenz zur M-Zone ersetzt, aber das reicht Gruchmann allenfalls kurzfristig. Mittelfristig möchte er alle drei U-Bahnhöfe Hochbrück, Garching und Forschungszentrum in die M-Zone bringen. Neubau des Feuerwehrhauses Bei den Planungen für die nächsten Jahre durfte auch der Neubau des Feuerwehrhauses nicht fehlen. Aktuell liegt die Stadt Garching im Zeitplan, um das Gebäude rechtzeitig zur 150-Jahr-Feier der Feuerwehr 2023 fertigzustellen. Dieses Jahr soll die Baugenehmigung erwirkt werden und dann die Ausschreibungen starten mit Blick auf den anvisierten Baubeginn im Frühjahr 2021. vorheriger Artikel Übersicht nächster Artikel
März 2020 Gut situiert, aber nicht stinkreich Garchinger Bürgerversammlung: Große Herausforderungen vor der Brust Dietmar Gruchmann erzählte rund zwei Stunden und er hätte bei der Bürgerversammlung in Garching wohl noch zwei Stunden weiterreden können. Der Bürgermeister hatte viel zu berichten über das letzte Jahr und die Projekte der nahen Zukunft. Er präsentierte eine gut aufgestellte Stadt, die sich aber nicht alles Wünschenswerte leisten kann. Das war eine deutliche Ansage in Richtung eines VHS-Neubaus. Dietmar Gruchmann machte deutlich, dass solche Bauprojekte freiwillige Leistungen der Stadt darstellen. Das hat zur Folge, dass die Kommune dafür keine Kredite aufnehmen darf. In dem Bericht des Bürgermeisters wurde dann auch deutlich, dass es in Garching so schnell nicht langweilig wird. Gut aufgestellt bei der Kinderbetreuung Hier erwartet Gruchmann weiteren Bedarf an Einrichtungen. Die Stadt Garching erfreut sich beim Zuzug vor allem großer Beliebtheit bei jungen Familien, was einen steigenden Bedarf mit sich bringt. „Die Bedarfsentwicklung ist ein wenig wie Glaskugel – lesen“, sagte Gruchmann. Die bedarfsgerechte Kinderbetreuung stelle eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der Stadt dar. Mit dem neuen Kinderhaus Untere Straßäcker und dem Naturkindergarten ist diese Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Stolz machte der Bürgermeister noch einmal deutlich, dass die Kindergärten in Garching seit September gebührenfrei sind. Auf den Zuschuss des Freistaates Bayern legt die Stadt selbst noch einmal 300.000 Euro jährlich drauf für die maximale Entlastung der Familien. Gruchmann zeigte auch auf, dass die Stadt Garching mit offenen Ganztagsklassen gut gerüs tet ist für den Rechtsanspruch auf eine Schulkinderbetreuung ab 2025. Der Rathauschef äußerte aber auch die Kritik, dass der Freistaat Bayern bei den Familien große Erwartungen schüre, die Kommunen aber dann den Preis zu einem beträchtlichen Teil bezahlen würden. Große Herausforderungen bei den Schulen Im Schulbereich ging Gruchmann auch auf den Austritt der Gemeinde Ismaning aus dem Zweckverband für das Garchinger Gymnasium ein. Den Großteil der Rückerstattungen in Höhe von 6,1 Millionen Euro habe der Nachbar von der anderen Isarseite bereits erhalten. Gruchmann machte aber auch deutlich, dass der Abschied der Ismaninger, die nun ihr eigenes Gymnasium haben, den Garchinger Haushalt in den kommenden Jahren schwer belaste. Zu den Finanzbelastungen beim Gymnasium kommen in den nächsten Jahren noch die Ausgaben für den Neubau einer dritten Grundschule, die in der Kommunikationszone entstehen soll. Die Stadt Garching möchte das Gebäude als Plus Energie Haus errichten. 2022 beginnt der Häuserbau Der Bürgermeister zeigte auch den aktuellen Zeitplan für den neuen Stadtteil Kommunikationszone auf. 2021 sollen die Vorbereitungen starten und Baustraßen errichtet werden. Der tatsächliche Bau der Wohnhäuser ist dann 2022 realistisch. Gruchmann betonte, dass in dem Neubaugebiet zwischen dem jetzigen Nordrand der Stadt und dem Forschungscampus auch Wohnraum für weniger betuchte Menschen geschaffen werden soll. Die künftig mehr als 2000 Bewohner der Kommunikationszone haben dann auch die Gewissheit, dass sie auf geschichts trächtigem Grund eine Heimat haben. Rund 1000 archäologische Funde gab es auf den Flächen des künftigen Baugebietes. Viele Funde werden der frühen Bronzezeit (1. Hälfte 2. Jahrhundert v. Chr.) zugeordnet. Ein besonderer Fund war das Grab einer Frau, die zwischen 25 und 40 Jahre alt wurde und um 500 vor Christus beerdigt wurde. Die dortigen Siedlungen dürften von den Kelten gewesen sein und damit kann Garching nun lückenlos seine Kulturen aufzeigen von der Jungsteinzeit bis hin zu den Bajuwaren. Mitgliedschaft im Verkehrszweckverband Ein Dauerthema in Garching sind die Falschparker, was natürlich auch viel mit den Heimspiel- tagen in der Münchner Allianz arena zu tun hat. 2019 wurden 8.375 Verwarnungen bei den Kontrollen des ruhenden Verkehrs ausgesprochen. Die Stadt ist nun dem Zweckverband Südostbayern der Verkehrsüberwachung beigetreten. Deshalb gebe es künftig auch keine Sprechzeiten mehr im Rathaus. MVV-Tarifreform mit Luft nach oben Mit der MVV-Tarifreform zeigte sich Dietmar Gruchmann nicht zufrieden. Gegenüber Landrat Christoph Göbel äußerte er die Kritik, dass sich der Landkreis zu früh zufriedengegeben habe. Mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises bekommen Käufer von Jahreskarten die Differenz zur M-Zone ersetzt, aber das reicht Gruchmann allenfalls kurzfristig. Mittelfristig möchte er alle drei U-Bahnhöfe Hochbrück, Garching und Forschungszentrum in die M-Zone bringen. Neubau des Feuerwehrhauses Bei den Planungen für die nächsten Jahre durfte auch der Neubau des Feuerwehrhauses nicht fehlen. Aktuell liegt die Stadt Garching im Zeitplan, um das Gebäude rechtzeitig zur 150-Jahr-Feier der Feuerwehr 2023 fertigzustellen. Dieses Jahr soll die Baugenehmigung erwirkt werden und dann die Ausschreibungen starten mit Blick auf den anvisierten Baubeginn im Frühjahr 2021. vorheriger Artikel Übersicht nächster Artikel